Armin Horn
"Musik liegt in der Luft" - so lautete der Titel einer beliebten Samstagabend-Fernseh-Show in den 90er Jahren. Ob auch am 5. April 2000 Musik in der Luft lag, weiß ich nicht. Es war wohl eher ein wolkenverhangener Tag an dem ich geboren wurde. In Bonn am Rhein. Aber vielleicht lag ja nicht nur Regen, sondern doch noch etwas mehr in der Luft...
Wie auch immer - bereits seit meiner frühesten Kindheit war Musik um mich. Gemeinsam mit Freunden (u.a. dem ehemaligen Berliner Sänger und Musik-Produzenten Norman Ascot) machten meine Eltern zu allen möglichen und unmöglichen Anlässen Musik: von traditionellen Folk- und Countrysongs über deutsche Schlager bis hin zu den Klassikern der Beatles. Von Udo Jürgens über John Denver bis Elvis waren sie alle bei uns zu Hause. Und ich mitten drin. Die englischen Texte verstand ich zwar nie, aber da ich recht früh eine zweite Stimme zur Melodie singen konnte, wurde ich schon bald fester Bestandteil dieser spontanen Sessions.
Deutlich geordneter ging es dagegen im Staats- und Domchor Berlin zu, in den ich im Alter von sechs Jahren aufgenommen wurde. Unter Leitung von Prof. Kai-Uwe Jirka wurde mir die klassische Musik nahegebracht und ich lernte unter anderem Thoma und Raphael kennen. Als Chorsänger wurden Konzerte und Proben schon früh Teil meines Lebens, bis ich aufgrund des Stimmwechsels für einige Zeit pausieren musste.
Etwas unsicher, ob ich danach weitermachen sollte, stieg ich mit 15 Jahren erst einmal im Schulchor ein. Gemeinsam mit meinem Chorleiter Christoph Biemer und zwei Freunden gründete ich ein Jahr später mein erstes Quartett. Mit amerikanisch geprägtem Barbershop-Programm hatten die „Vicc-Tones“ eine Reihe von Auftritten und holten sogar einen Preis beim Deutschen Chorwettbewerb.
Im Zuge meines Wiedereintritts in den Staats- und Domchor im Jahr 2017 freundete ich mich mit Thoma und Raphael an, sodass sie im April 2018 zu meiner Geburtstagsfeier kamen. Zu den Gästen gehörte auch Lukas Schulze, mit dem ich einige Zeit im Schulchor und bei den Vicc-Tones gesungen hatte. Zu später Stunde gaben wir unser Debüt. Die Idee der German Gents war geboren.
Für mich wurde klar: Ich möchte Sänger werden. Mit dem Gesangsunterricht bei Prof. Jochen Großmann bereitete ich mich auf mein Studium vor und bestand im Januar 2020 die Aufnahmeprüfung an der Universität der Künste Berlin. Seitdem studiere ich in der Klasse von Prof. Deborah York und stehe nun kurz vor meinem Bachelor-Abschluss.
Parallel zu meiner akademischen Ausbildung singe ich solistisch im Konzert- und Opernbereich, als Frontsänger einer Big-Band und natürlich mit den German Gents. Ich genieße es, mich musikalisch in unterschiedlichen Genres zu bewegen und sammle dabei viel Inspiration für meine Arbeit als Arrangeur.
Wohin der Weg führt? Siehe oben: "The answer is blowing in the wind!"